14. September 2023
Im Gesamtverkehrskonzept (GVK) Davos wurden zentrale Weichen gestellt. Die heutige Verkehrsführung mit dem Einbahnstrassensystem auf der Promenade und der Talstrasse bleibt bestehen. Sie stellt unter den gegebenen rechtlichen und baulichen Rahmenbedingungen die geeignetste Verkehrsführung dar. Statt eines Systemwechsels werden zahlreiche Aufwertungsmassnahmen ergriffen, die den Gesamtverkehr optimieren. Damit steht die Basis für ein belastbares und zukunftsfähiges Konzept, um in den nächsten Planungsschritten konkrete Projekte auszulösen.

Im Winter 2022/2023 startete das Mitwirkungsverfahren zur Fertigstellung des GVK unter Einbezug einer breit abgestützten Begleitgruppe. Im Fokus stand die zukünftige Verkehrsführung im Zentrum von Davos. Mit einem breiten Variantenfächer wurde das Spektrum möglicher Verkehrsführungen weit ausgelotet. Dabei wurde auch der Ansatz untersucht, zur Aufwertung der Promenade eine autoarme Zone zwischen Postplatz und Hotel Panorama einzuführen. Bei den vertieften Abklärungen hat sich gezeigt, dass gewichtige Gründe gegen diese Variante sprechen.

Anstelle eines kompletten Systemwechsels, der mit grossen Verfahrensrisiken verbunden wäre, hat sich der Ansatz durchgesetzt, die heutige Verkehrsführung beizubehalten, deutlich aufzuwerten und für alle Verkehrsteilnehmenden zu optimieren. Zu den konkreten Massnahmen gehören u.a. die flächendeckende Einführung von Tempo 30, die Neugestaltung der beiden Bahnhöfe, eine bessere ÖV-Anbindung von Randgebieten, von neuen Entwicklungsgebieten und des Davosersees mit Park+Ride, die Schaffung attraktiver Freiräume entlang der Promenade (z.B. Postplatz und Begegnungszone Mitte), die Verbesserung des Netzes für den Fuss- und Veloverkehr sowie die Aufwertung der Verkehrssicherheit an heiklen Kreuzungen und bei Unterführungen. Zur Aufwertung der Promenade wird zudem eine Verlagerung der oberirdischen Parkierung umgesetzt. Kombiniert mit der angelaufenen Umsetzung des Parkleitsystems kann mit diesen Massnahmen die Mobilität im Zentrum von Davos deutlich optimiert und die Aufenthaltsqualität spürbar verbessert werden.

Mit der vierten Sitzung der Begleitgruppe vom 5. September wurde das Mitwirkungsverfahren zum GVK abgeschlossen. Im gemeinsam durchgeführten umfangreichen und ergebnisoffenen Variantenstudium wurde die bisherige Verkehrsführung bestätigt. Die Mitwirkung ermöglichte die Schärfung des Blicks für Problemzonen sowie für unterschiedliche Anliegen und Bedürfnisse. Das Resultat schafft nun die notwendige Planungssicherheit, um konkrete Massnahmen in den nächsten Planungsschritten anzugehen. Das Konzept und die Dokumentation des Variantenstudiums werden nun bis im November 2023 fertiggestellt. Gleichzeitig wird geprüft, ob das finalisierte Konzept und seine Massnahmen geeignet sind, um über eine Teilnahme am Agglomerationsprogramm Finanzierungshilfen des Bundes zu erhalten. Über eine solche Teilnahme entscheiden wird letztlich der Grosse Landrat.

Die Begleitgruppe leistete einen wertvollen Beitrag zu den Planungsarbeiten, so dass ein breit abgestütztes und belastbares Konzept vorliegt. Der Kleine Landrat bedankt sich für das Engagement der Mitglieder der Begleitgruppe.

Ein stark frequentierter Verkehrsknoten in Davos ist der Postplatz.
Ein stark frequentierter Verkehrsknoten in Davos ist der Postplatz.

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