Neben den rein zahlenbezogenen Abstimmungsresultaten (siehe Hinweis auf der Frontseite) gibt es auch noch weitere bemerkenswerte Aspekte zum vergangenen Abstimmungs- und Wahlwochenende zu erwähnen.

Die kantonalen Wahlen waren – vor allem die Einführung des Proporzwahlrechts bei der Wahl zum Grossen Rat (Kantonsparlament) – eine nicht ganz leichte Herausforderung für die Wählerschaft.

Sehr oft wurde in Davos der leere, also nicht mit einer Parteibezeichnung vorgedruckte Parteienwahlzettel verwendet. Die oberste Linie dieses Wahlzettels war dabei optional (konnte man nutzen oder nicht) für die Parteibezeichnung gedacht, falls man einer Partei für die unausgefüllten Linien des Wahlzettels (Zusatzstimmen) den Vorzug geben wollte. Leider haben rund 20 Davoserinnen und Davoser bereits bei der leicht grau schraffierten Parteibezeichnungszeile begonnen mit dem Einfüllen von Kandidatennamen und haben dann letztlich 7 Kandidierenden-Namen eingefüllt, einen mehr als der Wahlkreis Davos Sitze besitzt. Deshalb musste vom Stimmbüro auf diesen Wahlzetteln der jeweils zuletzt aufgeführte Namen als ungültig gestrichen werden.

Die Schwierigkeiten waren aber nicht auf die Proporzwahl begrenzt. Viel häufiger wurde das Wahlmaterial von Regierungswahl und Grossratswahl, das vielleicht farblich zuwenig auffällig unterscheidbar war, verwechselt. 157 Davoserinnen und Davoser (6,3 % aller abgegebenen gültigen Listen) haben den leeren Regierungswahlzettel verwendet und dann aus dem Wahlzettelblöckli der Grossratswahlen ihre Wunschdelegation mit 5 Personen zusammengestellt. Dabei sollten auf den Regierungswahlzettel eigentlich Regierungskandidaten aufgeschrieben werden, deren Namen allerdings als Auswahlkatalog nicht dem Wahlmaterial beilag. Die Wahlzettel waren durch das fälschliche Aufschreiben von Grossratskandidierenden nicht ungültig geworden, produzierten aber lediglich Einzelstimmen. Diese Zusatzmenge an Einzelstimmen sorgte zwar für ein höheres absolutes Mehr, trug aber direkt nichts zur Wahl der neuen Regierungsrätin bzw. der Regierungsräte bei. Verschiedene Wählerinnen und Wähler haben ihre Kandidierenden-Namen auf dem Regierungswahlzettel sogar mit den Grossratsordnungsnummern ergänzt und haben in Einzelfällen zusätzlich eine Parteibezeichnung zuoberst auf dem Regierungswahlzettel angebracht. Natürlich gab es auch Regierungswahlzettel mit ausschliesslich 4 Grossratskandidaten darauf oder nur 3. Bei den Regierungswahlzetteln mit 5 Grossratskandidierenden war der Irrtum bloss am augenfälligsten. Insgesamt könnten bis zu 10 Prozent der abgegebenen gültigen Listen diesen Irrtum enthalten.

Übrigens: Wer sein Wahlmaterial falsch beschriftet und deshalb lieber ersetzt haben will, kann sich grundsätzlich an die Gemeindekanzlei wenden. Fehlendes, defektes oder falsch ausgefülltes Wahlmaterial wird problemlos ersetzt. Auch Vorgehensfragen werden gerne beantwortet.

Ein häufiger Fehler, der auch von den Nationalratswahlen bekannt ist, trat ebenfalls wieder auf, dass von den Wählenden mehrere Listen aus dem Grossratswahlzettelheft herausgetrennt und zusammen abgegeben wurden. Da lediglich 1 Grossratswahlzettel pro wählende Person abgegeben werden darf, mussten die rund 30 zugestellten Auswahlsendungen für ungültig erklärt werden.

Highlight des Wahlwochenendes war das Eintreffen des Wahlmaterials einer Davoser Auslandschweizer-Familie aus Chicago USA. Weil spät dran, wurde die Postsendung mit den Abstimmungscouverts per Express-Eilsendung geschickt. Das hat zwar einiges gekostet, ist aber auch rechtzeitig eingetroffen. Besten Dank für diesen Einsatz.

Übrigens hat jemand zwei Lottozettel zusammen mit dem Wahlmaterial an die Gemeinde geschickt. Die Lottozettel wurden nicht weiter bearbeitet. Hoffentlich wurde kein Millionengewinn verpasst.

Für die zahlreiche Wahlteilnahme und die intensive Auseinandersetzung mit dem Wahlmaterial der Regierungs- und Grossratswahlen danken wir Ihnen.

Gemeindekanzlei Davos