16. September 2021
Um ihre Zweitheimischen besser kennen zu lernen, haben die Gemeinden Klosters und Davos breit angelegte online-Befragungen durchgeführt. Der hohe Rücklauf bestätigt das grosse Interesse an der Entwicklung der beiden Gemeinden als Wohnstandort. Die Initiative ist Teil des Modellvorhabens Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024 des Bundes.

Für die Befragung wurden alle Zweitwohnungsbesitzer angeschrieben, die Mitte Juni eine E-Mail-Adresse bei Davos Klosters Tourismus hinterlegt hatten. Für Davos wurden 1057 Fragebogen vollständig ausgefüllt. Ein Viertel der Teilnehmenden besitzt die Zweitwohnung seit weniger als fünf Jahren, jeder Dritte ist im Pensionsalter, rund jeder Zehnte hat Wohnsitz im Ausland und 15 Prozent sind Mitglied eines lokalen Vereins für Zweitheimische.

Für Klosters wurden 763 Fragebogen vollständig ausgefüllt. Ein Viertel der Teilnehmenden besitzt die Zweitwohnung seit weniger als fünf Jahren, jeder Fünfte hat den Wohnsitz im Ausland, ein Drittel ist im Pensionsalter und 27 Prozent sind Mitglied eines lokalen Vereins für Zweitheimische.

Erste Auswertungen bestätigen, wie wichtig Zweitheimische für die nachhaltige Entwicklung der Wohnstandorte Davos und Klosters sind. Die Wohnsitzverlegung ist für viele Zweitheimische ein Thema. Rund ein Drittel hat in den letzten zwei Jahren mit dem Gedanken gespielt, den Wohnsitz nach Davos oder Klosters zu verlegen, zwei bis drei Prozent haben konkrete Pläne geschmiedet. Allerdings haben etwa gleich viele ihre Pläne auch wieder verworfen.

Auch die Wohnraum- und Gemeindeentwicklung stösst auf reges Interesse. Rund 40 Prozent können sich vorstellen, einen Betrag an die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum zu leisten: indem sie Wohnungen oder Bauland zur Verfügung stellen, in Bereitstellung von Wohnraum investieren oder bei der Entwicklung von Projekten und Trägerschaften mitwirken.

Die Erkenntnisse werden in den nächsten Wochen in Fokusgruppen vertieft. Im Herbst werden im Rahmen von Kamingesprächen erste Massnahmen diskutiert und im Dezember an öffentlichen Informationsveranstaltungen präsentiert. Der Kleine Landrat Davos und der Gemeindevorstand Klosters bedanken sich beim Verein der Zweitwohnungsbesitzer der Region Davos und bei der IG Zweitwohnungsbesitzer Klosters und Umgebung, dass sie die Teilnahme an der Befragung unterstützt haben.

 

  • Die Einladung zur Teilnahme an den Kaminfeuergesprächen zum Thema Wohnstandort wurde allen Zweitwohnungsbesitzern zugestellt, die an den online-Befragungen ihr Interesse bekundet haben. Alle anderen, die auch an einer Teilnahme interessiert sind, können sich bei Regionalentwicklerin Valérie Favre Accola (valerie.favre@praettigau-davos.ch) mit Angabe des Zweitwohnsitzes (Davos bzw. Klosters) melden.

 

Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung

Die Befragung und die Veranstaltungen sind Teil des Modellvorhabens Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024, das von acht Bundesämtern, den Ämtern für Raumentwicklung sowie Wirtschaft und Tourismus des Kantons Graubünden, den Regionen Albula und Prättigau/Davos, dem Parc Ela und der Age-Stiftung unterstützt wird.

Mit der «Wohnraumstrategie für Senioren und andere Neustarter» wollen die Regionen Albula und Prättigau/Davos mit einer kooperativen und partizipativen Gestaltung von Wohn- und Lebensräumen Zuzüge der Generation 55plus fördern, die Verweildauer der Generation 65plus verlängern und Umzüge der Generation 80plus erleichtern.

Die Wohnraumstrategie gehört zum Themenschwerpunkt «Demographischer Wandel: Wohn- und Lebensraum für morgen gestalten» und wird vom Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) begleitet. Zimraum GmbH und Stratcraft GmbH setzen das Projekt als externe Beauftragte um.

 

Ergebnisse der Befragung von Davoser Zweitwohnungsbesitzern

Statistische Auswertung zu Wohnsitzverlegung und Wohnraumentwicklung