26. März 2021
Der Start in die neue Legislatur der Davoser Politik ist geprägt von der Corona-Pandemie. Jüngst verabschiedete der Kleine Landrat ein Paket zur Entlastung der Davoser Wirtschaft. Neben anspruchsvoller Alltagsbewältigung will der Kleine Landrat Perspektiven aufzeigen. Diese Woche verabschiedete er seine politischen Ziele für die kommenden Jahre.

Bereits am 14. Januar 2021 hielt der Kleine Landrat eine erste Strategiesitzung ab und initiierte die Legislaturplanung. Er entschied dabei, sich am bestehenden Leitbild der Gemeinde Davos zu orientieren. Dieses wurde im Jahr 2009 von einer breit abgestützten "Leitbildgruppe" erarbeitet und ist in seinen zentralen Aussagen weiterhin aktuell. Damit das Leitbild konkret wird, braucht es mittel- bis kurzfristige Zielsetzungen. Gut 40 solcher Ziele verteilt über die fünf Departemente hat der Kleine Landrat bis zur Strategietagung vom 4. März erarbeitet und am vergangenen Dienstag definitiv verabschiedet. Damit will der Kleine Landrat Davos als Lebensraum und Wirtschaftsstandort fit für die Zukunft machen.

Arbeits-, Lebens- und Ferienstandort weiterentwickeln

Zur Attraktivitätssteigerung für Einheimische und Gäste sollen das beliebte Areal im Färich weiterentwickelt, die Entflechtung von Bike- und Wanderwegen vorangetrieben und die Aufwertung der Davosersee-Uferzone umgesetzt werden. Mit einer Agenda «Davos Digital» sollen die Chancen der digitalen Transformation gezielt genutzt und Davos als Alpine Office für hitzegeplagte Angestellte mittelländischer Firmen positioniert werden. Ein Massnahmenpaket zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Umsetzung der neuen Kulturstrategie werden Davos für Einheimische und Gäste aufwerten. Zur Attraktivitätssteigerung von Davos für alle Generationen sollen auch die Partizipation der Jugend und die Weiterentwicklung der Arbeit mit Seniorinnen und Senioren beitragen.

Gesundheitsplatz und Wissensstadt stärken

Mit dem Aufbau eines ganzheitlichen Gesundheitstourismus-Konzepts soll Davos als hochstehende Gesundheitsdestination im Alpenraum positioniert werden. Zudem sollen am Forschungsplatz Davos auch künftig weitere anspruchsvolle Arbeitsplätze entstehen. Die Vernetzung des Wissensstandorts mit Hochschulen, Universitäten und dem ETH-Bereich will der Kleine Landrat vertiefen. Zur allgemeinen Stärkung des Wissensstandorts trägt zudem die Weiterentwicklung der Volksschule bei, welche sich schwerpunktmässig mit der Digitalisierung im Unterricht, der frühkindlichen Sprachförderung und einer zeitgemässen Schulraumplanung befassen wird.

Lebendiges Zentrum, traditionsreiches Umland

Diverse Ziele befassen sich mit der baulichen Entwicklung von Davos. Der Kleine Landrat legt dabei den Fokus auf die Aufwertung des urbanen Zentrums einerseits und auf die Pflege von Landschaft und Kultur – etwa von ortsbildprägenden Bauten wie alten Ställen und Speichern – auf der anderen Seite. Neben dem Generationenprojekt zur Verschiebung des Bahnhofs Dorf und der Arealentwicklung zum Seehofseeli sollen weitere Begegnungszonen entlang der Promenade entstehen, welche sich stetig zu einem attraktiveren Aufenthaltsort für Gäste und Einheimische entwickeln soll.

Klimaschutz und Klimaanpassung

Der zentrale Aspekt Nachhaltigkeit prägt auch zahlreiche Ziele und Projekte der kommenden Jahre. So soll der öffentliche Verkehr effizienter und kundenfreundlicher werden, eigene Gebäude zu energetischen Vorzeigeprojekten saniert werden, Grossanlässe auf das Mehrwegprinzip umgestellt, das energiepolitische Aktionsprogramm 2020-2023 umgesetzt werden und nicht zuletzt das Gemeinschaftsprojekt CO2-neutrale Destination in Zusammenarbeit mit DDO und den Tourismusakteurinnen sowie -akteuren lanciert werden. Die klimatischen Bedingungen und Veränderungen stellen erhöhte Anforderungen an die Infrastruktur, welche den alpinen Raum erst bewohnbar macht. So sind auch verschiedene Projekte zum besseren Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser und Lawinen zur Ausführung vorgesehen.

Die Legislaturziele zeigen eine Stossrichtung auf, mit der der Kleine Landrat die Entwicklung der Gemeinde Davos im Sinne des Leitbilds vorantreiben möchte. Ziele und Finanzplan werden dabei laufend aufeinander abgestimmt. Denn ein stabiler Finanzhaushalt ist Voraussetzung und eigenes Ziel zugleich. Der Kleine Landrat ist sich – gerade vor der aktuell ungewissen Situation – bewusst, dass verschiedene Projekte die Dauer der angelaufenen Legislatur übersteigen werden. Das darf aber aus Sicht der Davoser Regierung kein Grund sein, zukunftsgerichtete Themen und Projekte jetzt nicht anzupacken.

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